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Wenn du eine Reise nach Japan planst, möchtest du unterwegs in Verbindung bleiben. Eine Möglichkeit dazu bietet eine SIM-Karte, mit der du hohe Roaming-Gebühren vermeiden kannst. Wir zeigen dir, welche Optionen es hier für dich gibt, was du beachten solltest und welche Alternativen unter anderem eine eSIM und ein Pocket WiFi darstellen.
Inhaltsverzeichnis
Wer als Reisender die EU verlässt, benötigt eine Alternative für seine Mobilfunkverbindung, um nicht von hohen Roaming-Gebühren überrascht zu werden. Seit den Anfängen der mobilen Kommunikation haben sich SIM-Karten etabliert, die du in dem Land, in das du reist, kaufst und für die Zeit deiner Reise in das Handy einsetzt. Anbieter haben sich – und das ist in Japan nicht anders – häufig auf Touristen spezialisiert und bieten spezielle Tarife an.
SIM-Karten haben sich über die Jahre hinweg etabliert. Deshalb haben die großen japanischen Mobilfunkanbieter allesamt Verkaufsstellen an den großen Flughäfen, sodass du direkt nach der Landung eine SIM-Karte kaufen kannst. Dadurch dass Japan technisch weit entwickelt ist, nutzt du zuverlässige und schnelle Netzverbindungen.
Schon kurz nach deiner Landung hast du durch die neue SIM-Karte die Möglichkeit, wie gewohnt auf das Internet zuzugreifen oder sogar Anrufe zu tätigen und/oder SMS zu schreiben und zu empfangen. Und dafür musst du nicht deinen heimischen Tarif nutzen, was dir hohe Roaming-Kosten erspart.
Darüber hinaus benötigst du für diese Option auf deiner Reise kein zusätzliches Gerät und kannst dir sicher sein, dass praktisch jedes Handy eine SIM-Karte unterstützt (Ausnahme: Dein Gerät ist nicht SIM-Lock-frei; informiere dich vorab bei deinem Mobilfunkanbieter).
Auch wenn SIM-Karten altbewährt sind, haben sie doch Nachteile. Dies beginnt schon beim Kauf, denn du musst berücksichtigen, dass dieser etwas Zeit in Anspruch nimmt. Es kann zu Schlangen an der Verkaufsstelle kommen, und der Prozess an sich beinhaltet eine Identifizierung deiner Identität per Reisepass, sowie eine Aktivierung der SIM-Karte. Letztere kann einige Minuten bis hin zu Stunden dauern, wodurch du nicht sicher sein kannst, wann letztlich eine Verbindung zustande kommt.
Eine SIM-Karte für Japan erfordert außerdem, dass du deine heimische SIM temporär austauschen und diese gut verfahren musst, damit sie nicht verloren geht. Nicht zu vergessen, dass du dich vorab über die verschiedenen verfügbaren Tarife informieren musst, um den für dich passenden zu finden.
Eine SIM-Karte gibt es als klassische Variante aus Plastik und als digitale eSIM. Bei den Tarifen wird zudem zwischen Prepaid und Postpaid unterschieden. Wir haben für dich einen Überblick erstellt.
Im Falle von Reise-SIM-Karten ist die Prepaid-Variante sicherlich die beliebteste, vor allem weil Verträge für Touristen eher unüblich beziehungsweise nicht möglich sind. Bei Prepaid lädst du die SIM-Karte mit einem bestimmten Betrag auf – oftmals gibt es bereits ein Startguthaben auf der SIM-Karte –, von welchem der Preis für den Tarif, den du gewählt hast, abgezogen wird. Zusätzlich kannst du mit dem Betrag die Kosten für Anrufe und SMS decken. Vorteile: Du gehst keine vertragliche Bindung ein und kannst nicht mehr bezahlen als den verfügbaren Betrag auf deiner SIM-Karte.
Bei Postpaid zahlst du erst im Nachhinein die Kosten für deinen Verbrauch, meist per monatlicher Abrechnung. Es handelt sich nicht zwangsweise um dasselbe wie einen Vertrag, sondern es geht vor allem um das Prinzip der Bezahlung NACH der Nutzung. Dadurch, dass du nicht im Voraus bezahlst wie bei Prepaid, besteht die Gefahr, dass deine Rechnung höher ausfällt als erwartet. Außerdem besteht keine natürliche Preisbremse durch einen Prepaid-Betrag, den du vorher aufgeladen hast.
Allerdings sind die Konditionen bei Postpaid größtenteils besser, wodurch es eine attraktive Wahl für Nutzer sein kann, die sich längere Zeit in Japan aufhalten und Geld sparen möchten.
Eine eSIM ist die digitale Variante einer SIM-Karte aus Plastik. Die Technologie ist bereits in den meisten modernen Handys integriert, sodass die Installation komplett auf dem Smartphone stattfindet und ein Austausch der SIM-Karte nicht notwendig ist. Das bedeutet, du hast schon vor deiner Reise die Gewissheit, bei deiner Ankunft eine eSIM für eine Verbindung bereitzuhaben. eSIM-Dienste wie Saily bieten günstige eSIM-Tarife für Japan an.
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Die eSIM aktiviert sich automatisch, sobald dein Gerät ein Netz in Japan erkennt. Beachte, dass ältere Handy-Modelle noch nicht eSIM-fähig sein können.
Es gibt zwei Möglichkeiten, deine SIM-Karte zu kaufen – vor Ort oder online. Wir stellen dir die Optionen vor und zeigen dir, was bei der Aktivierung zu beachten ist.
Du kannst die SIM-Karte für Japan in Deutschland kaufen, zum Beispiel über die offizielle Website des Anbieters oder im Online-Shop Dritter. Du solltest aber beachten, wie lange die Lieferzeiten hierfür sind, um die SIM-Karte noch rechtzeitig vor deiner Reise zu erhalten. Prüfe außerdem, wie seriös die Seite ist, auf der du die Japan-SIM-Karte bestellst.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, eine Japan-SIM-Karte am Flughafen oder in einem Geschäft in der Stadt zu kaufen. Für die großen japanischen Mobilfunkanbieter erhältst du dort mit großer Sicherheit die passende SIM-Karte. Halte für den Kauf deinen Reisepass bereit, ohne diesen wirst du keine SIM-Karte erhalten.
Sobald du deine SIM-Karte für Japan erhalten hast, musst du sie in den SIM-Karten-Slot deines Handys einsetzen. Falls du über kein Dual-SIM-Handy verfügst, ist es nötig, dass du deine alte SIM-Karte dafür herausnimmst. Vergiss nicht, sie an einem sicheren Ort aufzubewahren. Starte anschließen dein Gerät neu. Es ist notwendig, dass du vor dem ersten Gebrauch die PIN eingibst, die normalerweise der SIM beiliegen müsste.
In den meisten Fällen musst du die APN nicht manuell konfigurieren, wenn du eine SIM-Karte zum ersten Mal nutzt – was das genau ist, schauen wir uns im Anschluss noch näher an.
Manche SIM-Karten, die speziell für Reisende in Japan verkauft werde, erfordern eine manuelle APN-Konfiguration. Die Anbieter liefern in der Regel eine Anleitung mit den notwendigen Einstellungen, die du in dein Gerät eingeben musst.
APN ist die Abkürzung für „Access Point Name" (Zugangspunktname). Eine APN-Konfiguration kannst du dir wie eine „Adresse" für dein Handy vorstellen, ohne die dein Gerät den Weg nicht finden kann, um sich zu verbinden. Im schlimmsten Fall kann es dir dann passieren, dass du nicht online gehen oder MMS schreiben und empfangen kannst. Dasselbe gilt für falsche APN-Daten, weshalb du darauf achten solltest, diese korrekt einzugeben.
Für Android gehst du zu Einstellungen > Mobilfunknetz > Zugangspunkte (APN) > Neuen APN hinzufügen.
Für iOS folgst du diesem Pfad: Einstellungen > Mobile Daten> Mobile Datenoptionen > Mobiles Datennetzwerk.
Gib nun die spezifischen Daten ein, die du vom Mobilfunkanbieter erhalten hast. Wende dich bei Problemen direkt an Kundensupport.
Die Netzbetreiber in Japan haben allesamt ein gutes Netz mit 4G- oder sogar 5G-Abdeckung – doch die Qualität kann zwischen Stadt und Land unterschiedlich ausfallen. Die Auswahl an Tarifen weicht ebenso ab.
NTT Docomo ist einer der größten Mobilfunkanbieter in Japan mit einer hohen Verfügbarkeit von Japan-SIM-Karten am Flughafen oder in den Städten. Es gibt mehrere Prepaid-Angebote, zum Beispiel für ca. 20 € ein Datenvolumen von 5 GB (30 Tage). Die Netzabdeckung ist sehr gut, auch in ländlichen Gebieten.
Rakuten Mobile ist ein japanischer Mobilfunkanbieter, der seit 2020 als vierter großer Netzbetreiber in Japan aktiv ist. Reisende können den sogenannten „Rakuten SAIKYO Plan“ nutzen, der keine Mindestvertragslaufzeit hat und monatlich kündbar ist. Hier erhältst du zum Beispiel unbegrenztes Datenvolumen für ca. 18 € pro Monat. Bei der Netzabdeckung gibt es vorwiegend 4G; 5G hingegen nur in den Ballungszentren.
Die Angebote von B-Mobile richten sich besonders an Touristen und bieten Datenpakete für unterschiedliche Aufenthaltsdauern an. Zum Beispiel 5 GB Datenvolumen für 10 Tage für umgerechnet ca. 12,50 €. B-Mobile nutzt das Netzwerk von NTT Docomo, dem größten Mobilfunkanbieter Japans (siehe oben).
Sakura Mobile ist ein japanischer Mobilfunkanbieter, der sich auf internationale Reisende und in Japan lebende Ausländer spezialisiert hat, weshalb ein englischsprachiger Kundensupport bei Problemen zur Verfügung steht. Bei den Prepaid-SIM-Karten gibt es mehrere Tarife mit unbegrenztem Datenvolumen – zum Beispiel 30 Tage für umgerechnet 47 €.
Anbieter | Laufzeit | Datenvolumen | Preis |
---|---|---|---|
NTT Docomo | 8 Tage | 5 GB | umgerechnet ca. 19 Euro |
Rakuten Mobile | 30 Tage | Unbegrenzt | umgerechnet ca. 18 Euro |
B-Mobile | 10 Tage | 5 GB | umgerechnet ca. 12,50 Euro |
Sakura Mobile | 30 Tage | Unbegrenzt | 47 Euro |
Die Netzabdeckung und Internetgeschwindigkeit in Japan gehören zu den besten weltweit, weshalb du hier wenig Gedanken musst. Aber wie in anderen Ländern auch, gibt es (minimale) Unterschiede zwischen Land und Stadt.
Im Allgemeinen hat Japan eine sehr gute Netzabdeckung. Bei den Anbietern hat NTT Docomo jedoch die Nase vorn und überzeugt auch in ländlichen Gebieten. Wer sich überwiegend in den Städten aufhält, macht aber mit den anderen Diensten ebenso wenig falsch, was die Netzqualität anbelangt.
Die durchschnittliche Geschwindigkeit des mobilen Internets in Japan liegt bei etwa 47,33 Mbit/s. Das reicht für viele datenintensive Online-Aktivitäten wie Videostreaming oder Video-Telefonie.
Um in Japan in Verbindung zu bleiben, hast du nicht nur eine SIM-Karte als Alternative zum Roaming. Wir stellen dir andere Optionen vor:
WLAN-Hotspots: Du findest öffentliche WLAN-Netzwerke an jeder Ecke, insbesondere in städtischen und touristischen Gebieten. Jedoch sind sie eher als Ergänzung zu betrachten und nicht als alleinige Verbindungslösung. Denn in ländlichen Gebieten werden sie dir nicht überall zur Verfügung stehen, und du musst bei der Nutzung immer auf deine Cybersicherheit achten. Besuche keine Seiten mit sensiblen Daten, und schütze deine Verbindung mit einem VPN.
Mobiler WLAN-Router: Ein mobiler WLAN-Router (auch Pocket WiFi genannt) ist die handliche Variante deines heimischen Routers. Im Gegensatz zu seinem Pendant wird er allerdings mit einem Akku betrieben, und du benötigst für den Betrieb eine SIM-Karte. Jeder, der über die Zugangsdaten des Pocket WiFis verfügt, kann sich über diesen mit dem Internet verbinden. Allerdings gilt es zu beachten, dass die Anschaffungskosten – beziehungsweise Mietkosten für die Router hoch ausfallen können. Das Gerät lohnt sich vor allem für Gruppenreisen, um die Zusatzkosten untereinander aufzuteilen.
eSIM: Die eSIM ist die modernste Weiterentwicklung der klassischen SIM-Karte aus Plastik. Die eSIM-Technologie ist bereits in deinem Smartphone integriert, deshalb der Name „embedded SIM“ (eingebettete SIM). Der Vorteil zur SIM-Karte zeigt sich besonders bei Reisen: kaufe die eSIM bequem online von zu Hause aus und installiere sie innerhalb kürzester Zeit auf deinem Handy. Bei deiner Ankunft in Japan verbindet sich dein Handy automatisch mit dem dortigen Netz, und deine eSIM ist bereit. Achte aber darauf, dass nicht alle Handys mit einer eSIM kompatibel sein können. Das betrifft überwiegend ältere Modelle. Wir haben für dich einen Artikel mit allen wichtigen Informationen zusammengestellt, ob dein Handy eSIM-fähig ist.
Datenvolumen: Sinnvoll kann es sein, dass du dein Datenvolumen während deiner Reise im Auge behältst, wenn du dich für kein unbegrenztes Datenvolumen entschieden hast. So erlebst du keine Überraschung, wenn dir plötzlich die Daten ausgehen, und du kannst für dich selbst entscheiden, ob gegebenenfalls eine Aufladung notwendig ist. Entweder nutzt du dafür die App des SIM- oder eSIM-Anbieters, oder du verschaffst dir in den Einstellungen deines Smartphones einen Überblick.
Bei Android kannst du außerdem eine Datenwarnung einstellen. Sobald du eine vorher von dir festgelegte Grenze erreicht, erhältst du einen Hinweis. Bei iOS kannst du dafür externe Apps nutzen.
Datenverbrauch reduzieren: Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du auf deiner Japan-Reise Daten sparen. Zum Beispiel lohnt es sich, bei Karten-Apps vorab aus dem WLAN-Netzwerk bestimmte Inhalte herunterzuladen, um sie unterwegs offline zu nutzen. Bei Streamingdiensten solltest du ebenfalls Inhalte herunterladen, von denen du weißt, dass du sie streamen wirst. Gerade Streaming ist einer der größten Datenfresser mit zum Teil mehreren GB pro Stunde. Eine weitere Möglichkeit zum Datensparen ist es, die Datennutzung von Apps im Hintergrund über mobile Daten zu untersagen.
Nützliche Apps: Lade dir nützliche Apps für Japan auf dein Handy herunter. Anwendungen wie Google Maps oder Apple Maps hast du sicherlich bereits installiert; sie können dir bei der Navigation in Japan helfen. Ein guter Begleiter kann Jorudan sein, eine spezialisierte App für Zug- und Flugreisen in Japan, ähnlich der App der Deutschen Bahn in Deutschland. Mit Gurunavi suchst du nach Lokalen in deiner Nähe und sortierst nach Kategorien, Preisen und Bewertungen. Übersetzungsapps wie Google Translate oder die bei Apple-Geräten integrierte App helfen dir, Sprachbarrieren zu überwinden.
Welche Lösung die beste für deine Japan-Reise ist, hängt stark von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Eine Japan-SIM-Karte ist der Klassiker für die Reise und überall im Land erhältlich, auch ältere Handys bleiben auf diese Weise in Verbindung. Flexibler ist eine eSIM für Japan, da du sie bereits zu Hause kaufen und auf deinem Handy installieren kannst. Bei Reisen in Gruppen spielt ein Pocket WiFi seine Stärken aus; ein Postpaid-Tarif kann sich wiederum lohnen, wenn du längere Zeit in Japan bleibst. Wenn du gerne reist, könnte dich auch unser Beitrag zur SIM-Karte Singapur interessieren.
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Als geborene Entdeckerin, Lebensromantikerin und leidenschaftliche Reisende mit einer Schwäche für Istanbul lebt Monika für alles, was mit Reisen und den damit verbundenen Herausforderungen zu tun hat – sehr zum Leidwesen ihrer Mutter, die sich ständig Sorgen macht. Aber wie sonst könnte sie ihrer Mutter fünfmal am Tag versichern, dass es ihr gut geht, wenn es keine zuverlässige eSIM-Datenverbindung gäbe?